Freedom Ride

„At the bus station.“ Foto, Jack Delano, Mai 1940

Freedom Ride (englisch für Freiheits-Fahrt) ist die Bezeichnung einer Widerstandsform, die aus der Bürgerrechtsbewegung der Vereinigten Staaten entstand. Die sogenannten Freedom Riders (Freiheits-Fahrer) beteiligten sich an der Abschaffung der staatlich sanktionierten Rassentrennung, indem sie in Überlandbussen in die Südstaaten fuhren, um die Umsetzung der höchstrichterlichen Entscheidung (364 U.S. 454 1960) des Supreme Court über das Verbot der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gaststätten und Wartesälen zu prüfen und gegebenenfalls einzuklagen.

Der erste Freedom Ride verließ Washington, D.C. am 4. Mai 1961 Richtung New Orleans. Auf dieser Fahrt sollten der Status quo und die Übereinstimmung der örtlichen Praxis mit den Gesetzen überprüft werden, um sie gegebenenfalls einzuklagen. Die gemeinsame Fahrt von Weißen und Schwarzen rief gewaltsame Proteste hervor, gab der Bürgerrechtsbewegung Aufwind und machte erst die amerikanischen Bürger und später die ganze Welt auf das Problem aufmerksam. Die Teilnehmer wurden zum Teil wegen unbefugten Betretens (trespassing), ungesetzmäßiger Versammlung und der Verletzung von Staats- und örtlichen Gesetzen verhaftet.

Die Freedom Rider hatten sich vor der Fahrt dem gewaltfreien Widerstand verpflichtet, waren sich aber bewusst, dass sie Verhaftungen und Aufruhr ausgesetzt sein könnten. Zwischen Juni und September 1961 fanden etwa sechzig weitere Fahrten statt.

Von führender politischer Seite erhielt die Aktion kaum Unterstützung; da Präsident John F. Kennedy für sein außenpolitisches Programm auf die Stimmen von Kongressmitgliedern aus den Südstaaten angewiesen war, vermied er, das Thema Bürgerrechte aktiv zu bearbeiten. In Zusammenhang mit den „Freedom Riders“ erklärte Kennedy gegenüber dem Bürgerrechts-Anwalt Harris Wofford: „Können Sie Ihre gottverdammten Freunde nicht davon abhalten, in diese Busse zu steigen? Die sollen das abblasen. Sagen Sie Ihnen das!“[1]

  1. Robert Dallek: John F. Kennedy. Ein unvollendetes Leben. DVA, München 2006, ISBN 978-3-421-04233-0, S. 334.

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